Zusammenarbeit für den Schutz personenbezogener Daten 

Im Datenschutzrecht gibt es Situationen, in denen zwei oder mehr Verantwortliche gemeinsam die Zwecke und Mittel der Datenverarbeitung festlegen. In solchen Fällen gelten sie als gemeinsam Verantwortliche. Sie müssen in einer transparenten Vereinbarung klären, wer von ihnen welche Verpflichtungen gemäß der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) erfüllt, insbesondere in Bezug auf die Wahrung der Rechte der betroffenen Personen sowie die Erfüllung der Informationspflichten gemäß Artikel 13 und 14 der DSGVO. In diesem Artikel werden wir die Bedeutung und Herausforderungen der gemeinsamen Verantwortlichkeit im Datenschutz näher beleuchten. 

Zusammenarbeit und Transparenz 

Die gemeinsame Verantwortlichkeit erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Verantwortlichen. Gemeinsam müssen sie die Zwecke und Mittel der Datenverarbeitung festlegen und sicherstellen, dass die Datenschutzbestimmungen eingehalten werden. Eine transparente Vereinbarung zwischen den Verantwortlichen ist entscheidend, um die Aufgabenverteilung und die Erfüllung der Datenschutzpflichten klar festzulegen. Dadurch wird gewährleistet, dass die Rechte der betroffenen Personen respektiert und geschützt werden. 

Verantwortlichkeiten und Informationspflichten  

In der Vereinbarung der gemeinsam Verantwortlichen muss genau festgelegt werden, wer welche Verpflichtungen übernimmt. Dies betrifft insbesondere die Wahrnehmung der Rechte der betroffenen Personen, wie beispielsweise das Recht auf Auskunft, Berichtigung oder Löschung von personenbezogenen Daten. Ebenso müssen die Verantwortlichen klären, wer für die Erfüllung der Informationspflichten gemäß den Artikeln 13 und 14 der DSGVO zuständig ist. Dabei ist zu beachten, dass die nationalen Datenschutzvorschriften der jeweiligen Verantwortlichen ebenfalls berücksichtigt werden müssen. 

Herausforderungen und Lösungen 

Die gemeinsame Verantwortlichkeit kann einige Herausforderungen mit sich bringen, insbesondere in Bezug auf die Koordination und Kommunikation zwischen den Verantwortlichen. Es ist wichtig, dass sie effektive Mechanismen etablieren, um einen reibungslosen Informationsfluss und eine einheitliche Umsetzung der Datenschutzmaßnahmen sicherzustellen. Regelmäßige Abstimmungen und gemeinsame Schulungen können hierbei hilfreich sein. Zudem sollten die betroffenen Personen über die Zusammenarbeit und die Verantwortlichkeiten der gemeinsam Verantwortlichen informiert werden, um Transparenz und Vertrauen zu schaffen. 

Vorteile der gemeinsamen Verantwortlichkeit 

Die gemeinsame Verantwortlichkeit bietet einige Vorteile im Datenschutz. Durch die Zusammenarbeit können unterschiedliche Fachkenntnisse und Ressourcen der Verantwortlichen genutzt werden, um einen umfassenden Datenschutz zu gewährleisten. Zudem ermöglicht sie eine Aufteilung der Verantwortlichkeiten und trägt zur effektiven Durchsetzung der Datenschutzbestimmungen bei. Die betroffenen Personen können von einer klaren Aufgabenverteilung profitieren und haben einen Ansprechpartner für ihre Datenschutzanliegen. 

Fazit 

Die gemeinsame Verantwortlichkeit im Datenschutz stellt eine wichtige Form der Zusammenarbeit zwischen Verantwortlichen dar. Eine transparente Vereinbarung über die Aufgabenverteilung und Informationspflichten ist entscheidend, um die Rechte der betroffenen Personen zu schützen und den Datenschutz sicherzustellen. Trotz der Herausforderungen bietet die gemeinsame Verantwortlichkeit auch Vorteile in Bezug auf Fachkenntnisse, Ressourcen und effektive Umsetzung von Datenschutzmaßnahmen. Durch eine enge Zusammenarbeit können die Verantwortlichen gemeinsam einen hohen Standard an Datenschutz gewährleisten und das Vertrauen der betroffenen Personen stärken. 

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