Haftung im Zusammenhang mit Datenschutz: Definition, Arten, Umsetzung und Fazit

Haftung ist ein zentraler Begriff im Bereich des Datenschutzes und bezieht sich auf die Verantwortlichkeit und Leistungspflicht einer Partei im Falle von Datenschutzverletzungen oder unrechtmäßiger Datenverarbeitung. In diesem Artikel werden die Definition, verschiedene Arten der datenschutzrechtlichen Haftung, ihre Umsetzung und ein Fazit im Hinblick auf die Haftung im Kontext des Datenschutzes erläutert.

Definition

Das Wort Haftung ist ein Begriff aus dem Zivilrecht und beschreibt die Leistungspflicht des Schuldners. Die Haftung kann sich dabei aus Vertrag oder aus dem Gesetz ergeben. Meist setzt eine Haftung ein Verschulden (Vorsatz oder Fahrlässigkeit) voraus. Es gibt allerdings auch eine verschuldensunabhängige Haftung, bspw. die Tierhalterhaftung oder die Produkthaftung.

Haftung im Datenschutz bezieht sich auf die rechtliche Verantwortlichkeit einer Partei für Datenschutzverletzungen oder Verstöße gegen datenschutzrechtliche Bestimmungen, insbesondere solche der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Sie kann sich aus vertraglichen Vereinbarungen oder gesetzlichen Bestimmungen ergeben und setzt in der Regel das Verschulden der Person voraus.  

Arten der Haftung

  1. Vertragliche Haftung: Diese Art der Haftung ergibt sich aus vertraglichen Vereinbarungen, beispielsweise aus Datenschutzvereinbarungen oder Verträgen zwischen Verantwortlichen und Auftragsverarbeitern. Wenn eine Partei ihre vertraglichen Datenschutzpflichten verletzt, kann sie haftbar gemacht werden.
  2. Gesetzliche Haftung: Die gesetzliche Haftung basiert auf Datenschutzgesetzen und -vorschriften. Diese legen fest, welche Pflichten und Verantwortlichkeiten die beteiligten Parteien haben und welche Sanktionen im Falle von Datenschutzverletzungen verhängt werden können.
  3. Verschuldensunabhängige Haftung: In einigen Fällen haften Parteien unabhängig von einem Verschulden, zum Beispiel bei Verstößen gegen bestimmte Datenschutzgesetze.

Vorsorge

Die Vorsorge hinsichtlich einer Vermeidung der Haftung im Bereich Datenschutz erfordert eine sorgfältige Planung, Implementierung und Überwachung von Datenschutzmaßnahmen. Verantwortliche und Auftragsverarbeiter müssen sicherstellen, dass sie die einschlägigen Datenschutzgesetze und -vorschriften einhalten und angemessene technische und organisatorische Maßnahmen treffen, um Datenschutzverletzungen zu verhindern. Dies beinhaltet die Durchführung von Datenschutzfolgeabschätzungen, die Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen, die Schulung des Personals und die Einhaltung der Grundsätze für die Verarbeitung personenbezogener Daten.

Fazit

Die Haftung im Bereich Datenschutz ist von entscheidender Bedeutung, um den Schutz personenbezogener Daten zu gewährleisten und das Vertrauen der betroffenen Personen zu stärken. Verantwortliche und Auftragsverarbeiter müssen sich ihrer rechtlichen Verantwortlichkeit bewusst sein und alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um Datenschutzverletzungen zu vermeiden. Die Einhaltung der Datenschutzgesetze und -vorschriften sowie die Implementierung angemessener Sicherheitsmaßnahmen sind entscheidend, um die Haftung zu minimieren. Durch eine konsequente Umsetzung des Datenschutzes können Unternehmen das Risiko von Datenschutzverletzungen reduzieren und gleichzeitig das Vertrauen ihrer Kunden und Partner stärken.

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